Aktuell gibt es noch keine Medikamente gegen Otosklerose und es ist nicht möglich, ihr Fortschreiten aufzuhalten. Die Behandlung sieht deshalb vor, den Hörverlust zu kompensieren, der sich durch die Verknöcherung ergibt. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die je nach Schweregrad des Hörverlusts angewandt werden:
Hörgeräte sind grundsätzlich die erste Behandlungsmöglichkeit bei Otosklerose. Sie verstärken die Schallwellen und sorgen so dafür, dass trotz Verknöcherung mehr Schall ins Innenohr geleitet werden kann. Das funktioniert allerdings nur bis zu einem gewissen Grad der Verknöcherung. Weiter ist es leider oft so, dass einerseits zwar der Schall verstärkt werden kann, aber das Sprachverstehen leidet.
Eine Steigbügeloperation („Stapesplastik“) wird ebenfalls häufig durchgeführt, um die Schallübertragung ins Innenohr wieder zu ermöglichen. Dabei wird der Bogen des Steigbügels (auch Oberbau genannt) entfernt, eine kleine Öffnung in die verknöcherte Fußplatte gebohrt, und als Ersatz eine sogenannte Steigbügelprothese als Schallbrücke eingesetzt. Die MED-EL Mikro-Prothesen wiegen ca. 4 mg und sind meist aus Titan gefertigt. Die kleine Prothese leitet die Schallwellen durch die Öffnung an die Flüssigkeit im Innenohr weiter. Die Operation wird in Deutschland etwa 4000 Mal jährlich gemacht. Grundsätzlich kann sie unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt werden, allerdings wird heute meist die Vollnarkose gewählt. In einigen Fällen wird auch eine Kombination aus Hörgeräten und Steigbügeloperation empfohlen. Die Steigbügelprothese gehört zu der Familie der sogenannten „Passiven Mittelohrimplantate“. Wenn Sie mehr zu diesen Implantaten erfahren möchten, dann lesen Sie am besten folgenden, ausführlichen Beitrag.
Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf, wenn auch das Innenohr von der Otosklerose betroffen ist, hilft nur noch ein Cochlea-Implantat gegen den von der Otosklerose verursachten Hörverlust. Ein Cochlea-Implantat stimuliert den Hörnerv durch elektrische Impulse.
Robert Mlynski über Steigbügelplastiken als Behandlungsmöglichkeit bei Otosklerose im Vergleich zu Hörgeräten
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